Stellung beziehen

Die Auseinandersetzungen um den Umgang mit den Flüchtlingen, die sozialen Spannungen vor Ort und die sozialpolitischen Konflikte betreffen die Soziale Arbeit direkt.

Soll die DGSSA dazu öffentlich oder mit anderen gesellschaftlichen Akteuren Stellung nehmen?

Auf welche Inhalte sollten wir Schwerpunkte setzen und wie eine systemisch inspirierte Sichtweise zum Ausdruck bringen?

Als Vorstand wollen wir diese Fragen nicht stellvertretend für die Mitglieder entscheiden, sondern sie mit Ihnen im Blog diskutieren und dann entscheiden, wie wir uns positionieren. Wir freuen uns über eine lebendige Diskussion !

28 thoughts on “Stellung beziehen

  1. Hallo,

    ich muss mal was loswerden. Ich finde es erschreckend, dass gerade zu diesem Thema keine Diskussion stattfindet. Vielleicht ist auf dem Blog gerade allgemein nicht so viel los, aber dennoch kann es doch nicht sein, dass es hier keinerlei Kommentare bzw. Stellungnahmen gibt! Mir stellen sich folgende Fragen:
    1. Besitzen „Systemiker“ keine Positionen zu diesem Thema?
    2. Wird hier systemische Soziale Arbeit nur als Instrument, als professionelle (sozial)Technik genutzt, ohne einen politischen Anspruch zu äußern?
    3. Oder geht man vielleicht sogar konform mit dem, was gerade politisch-gesellschaftlich passiert?

    Ich weiß, dass viele diese Fragen entscheidend zurückweisen werden – da ihr Handeln und ihre Ideale damit nicht konform gehen. Aber dann mal los mit Stellung beziehen….

  2. Ich für meinen Teil fände es hilfreich, wenn eine Stellungnahme der DGSSA ihren Fokus auf Empfehlungen legt, wie und von welchen Akteuren aktuelle Fragestellungen auf verschiedenen Ebenen in entsprechenden Prozessen behandelt werden können.

    Weiterführende Fragen aus meiner Sicht könnten sein:
    1. Wie kann Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement seitens der Sozialen Arbeit vor Ort unterstützt werden?
    2. Wie kann sich Soziale Arbeit im politischen Diskurs vor Ort einmischen, indem sie ihre Perspektiven autonom formuliert? Wer kann hierfür adressiert werden?
    3. Wie können Befürchtungen und Ängste gleichermaßen wie Hoffnungen für die Formulierung differenzierter Positionen berücksichtigt werden?
    4. Auf welcher Folie lassen sich aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen als notwendig für eine lösungsorientierte Perspektive, die ein Leitmotiv von Sozialer Gerechtigkeit verfolgt, abbilden?
    5. Welche Adressatengruppen sollten dringend unter dem Fokus von Teilhabe am demokratischen Prozess in den Blick genommen werden?
    6. Was sind Kriterien für Soziale Arbeit hier in den Konflikt zu gehen?

    Gleichwohl befinden wir uns m.E. beim „Thema“ in einer hochkomplexen Gemengelage, in der es für mich gar nicht so verwunderlich ist, dass die Antwort erstmal im Schweigen besteht. Insofern ist Schweigen vielleicht kein Ausdruck einer nicht vorhandenen Position oder von Konformität sondern eine dem „Thema“ äußerst angemessene Positionierung.

  3. Hallo Michi,

    also ich hab deinen Beitrag zweimal an zwei unterschiedlichen Tagen lesen müssen, damit ich mich nicht gleich einer unüberlegten und zu bösartigen Reaktion hinreißen lasse. Nun habe ich immer noch etwas Wut im Bauch: Warum?

    Erstens: Nun ja, Schweigen zu einem solchen Thema als Option anzubieten finde ich äußerst problematisch und kann nie eine separate Positionierung sein, sondern ist immer die Akzeptanz der sozial konstruierten Wirklichkeit.

    Und wenn wir hier diese „Wirklichkeit“ als „Tippi-Toppi“ empfinden würden und als nicht veränderbar, können wir hier die Zelte abbauen. Die Komplexität hier als Argument heranzuziehen und sich dahinter zu verstecken, erachte ich ebenso als groben Unfug. Menschliche Beziehungen, mit ihren Abgründen aber auch mit ihren Sternstunden, sind unheimlich komplex. Und jeder Sozialarbeiter spricht jeden Tag darüber und sagt nicht, „och das ist mir heute aber zu komplex, da halte ich mal lieber meine Klappe“ (wär zwar öfters mal gut – läuft so aber nicht). Daher zu sagen, die Flüchtlingsthematik ist für viele Sozialarbeiter ( oder Sozialwissenschaftler –denn diese Jungs und Mädls sind auf diesem Blog unterwegs und die Adressaten des dgssa) vielleicht zu komplex und sie haben daher keine eigene Position diesbezüglich, dann ist das a) unheimlich traurig und die Ausbildung dieser Leute bestand in 15 Semester Kneipe [wobei nix gegen Kneipen und die Gespräche in diesen Räumen] oder b) du unterschätzt diese Personengruppe.

    Zweitens: Mit Fragen bezieht man keine Stellung!

    Sokrates hat das ja auch nur solange gemacht, bis er den Gegenüber da hatte, wo er ihn haben wollte. „Was sind Kriterien für Soziale Arbeit hier in den Konflikt zu gehen?“ Leck mich fett…mann Michi, du bist doch ein überdurchschnittlich ausgebildeter, gebildeter Sozialarbeiter der einen verdammten Wertekompass besitzt und der nicht darin besteht, hier solche Fragen zu stellen. Wenn man nur mal das EU – Türkei abkommen sich ansieht, was da passiert, da kannst du doch nicht daher kommen als professioneller einer Profession – welche die Menschenrechte in ihrer kleinsten Grunddefinition eingeführt hat – und sagen, lass uns überlegen, ob hier Kriterien gegeben sind für Kritik. War Hitler ein Nazi? Tut die Sonne weh in den Augen, wenn man 10 Minuten hineinguckt? Entschuldige wenn ich hier polemisch werde, aber es soll hier doch um Standpunkte gehen und um keine Fragestunde.

    Drittens: Standpunkte

    1. Kein Mensch ist Illegal!
    2. Bleiberecht für alle!
    3. Und den Rest was die so sagen: https://www.proasyl.de/
    DAS ist jetzt nicht wahnsinnig differenziert – das braucht es auch nicht sein!

    Beste Grüße
    Markus

    • Lieber Markus,
      ich habe jetzt vier mal angesetzt, was dazu zu schreiben und entscheide mich jetzt dafür:

      Ich gehe jetzt ins Bett, weil ich mich morgen wieder mit den von mir genannten Fragen ganz konkret befassen werde.

      Gute Nacht!

  4. So: Ne Nacht darüber geschlafen und eine kurze Replik:
    zu 1.: Deine Grundannahme ist: Schweigen ist keine Option. In Folge dessen unterstellst Du einige Haltungen und Sichtweisen, die mit mir nix tun haben.
    zu 2.: Nach 15 Jahren im Feld bin ich sehr wohl der Ansicht, dass Fragen eine Position oder Stellung beziehen – nur eben etwas subtiler. Dein ästhetisches Empfinden im Bezug auf die Frage nach dem Wie einer Positionierung scheint eben ein anderes zu sein.
    zu 3.: Wen soll denn eine Stellungnahme der DGSSA adressieren? Die Fachöffentlichkeit? Frau Petry und Konsorten? Die Ehrenamtlichen hier in Bamberg? Die Bevölkerung von Freital?

    Ansonsten stellt Dein Post für mich keine Art und Weise dar, mit der ich meine Zeit länger als nötig verbringen möchte. Allerdings erschien es mir wichtig, mich zumindest im Ansatz inhaltlich von Deinen Zuschreibungen abzugrenzen.

    Der Ton macht manchmal halt doch die Musik.
    Schönen Tag noch…

  5. Hallo Michi,

    es tut mir leid wenn mein Post für dich zu harsch war und es tut mir leid, dass ich in manchen Formulierungen dir etwas unterstelle. Ich wollte dich nicht böse angehen. Da wo ich einen falschen Ton anstimme, da solltest du es nicht so ernst nehmen und meinen Witz nicht missverstehen.

    Ich finde es nur traurig – und das macht mich auch gleichzeitig wütend – dass hier gerade in dieser Diskussion wir zwei alleine sind und keiner einen Standpunkt formuliert. Zum Inhaltlichen:
    Ich habe nicht gesagt, dass Schweigen keine Option ist. Nur ist sie normativ gesehen bzw. im normativen Kontext unserer Profession alles andere als die „richtige“ Haltung. Du merkst, ich argumentiere hier ganz normativ! Sozialarbeiter sind Experten von Lebenswelten anderer und sollten bei solchen Dingen wie Asyl etc. ein starkes Auftreten haben mit einer klaren Botschaft. Schweigen heißt in diesem Fall zustimmen oder zumindest nicht dem gegebenen entgegentreten.

    Ich schätze deine Fragen in den meisten Fällen sehr, da du mich zwingst, differenziert über Dinge nachzudenken. Nur in diesem Fall sind es keine subtile ästhetische Mittel, da die Antworten auf deine Fragen auch gegen deine (meine) Wertvorstellungen gehen können. Beispiel: „3. Wie können Befürchtungen und Ängste gleichermaßen wie Hoffnungen für die Formulierung differenzierter Positionen berücksichtigt werden?“ Dafür benötige ich eine normative Grundlage. Wenn die heißt, dass Deutsche vor allen anderen stehen, weil sie eine zu schützende Kultur sind, dann fällt die Antwort auf die Frage ganz anders aus…. Ausgehend von einer normativen professionellen Haltung, ist hier zu argumentieren und sind Forderungen oder Kritik darzulegen. Und deine Fragen leisten dies nicht, auch wenn sie hochgradig differenziert sind.

    LG
    Markus

    • Now we´re talking!
      Da ich mich hier nicht allzusehr auf´s Schweigen konzentrieren möchte, nur kurz: Schweigen stellt für mich sehr wohl eine Option bei Fragen der Postitionierung dar. Schweigen kann benötigt werden, um gezielt Zeit zu gewinnen, einen (als günstiger scheinenden) Kontext zu suchen/finden/mitgestalten, in dem das Schweigen zugunsten einer gezielten Äußerung aufgegeben wird. Nicht in jedem Kontext erscheint es mir sinnvoll, etwas zu äußern. Ich persönlich halte gerne auch mal meinen Mund, bevor ich vorschnell die Balance verliere. Gleichwohl – und da dürften wir ähnlicher Ansicht sein – kann es sich ebenso fatal auswirken, zu lange auf den „richtigen“ Moment zu warten und dabei tatenlos zuzusehen, wie vorschnell die eigene Positionierung preiszugeben und sich unnötig angreifbar zu machen. Die Kunst besteht eben m.E. im „richtigen“ Timing – wie immer das aussehen mag. Und das ist von meiner Seite ein sehr entschiedener Standpunkt, sonst hätte ich auf Dein „Konfliktangebot“ – welches für mich mittlerweile vom Tisch ist – evtl. in anderer Form reagiert.

      Die Form der Frage stellt für mich die Möglichkeit oder das Angebot eines Dialoges zur Verfügung, eine Aushandlung, die sich auf vielleicht unsicheres Territorium begibt. Wer sagt mir, dass Forderungen oder Kritik eher zu einem von mir beabsichtigten Ergebnis führen? Worauf stütze ich mich bei der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten? Inwieweit begünstigt mein Erfahrungshorizont, die damit verbundenen Vorannahmen aufgrund derer ich zu meinen Entscheidungen komme, eine Veränderung oder eine Stabilisierung der Verhältnisse?

      Aus meiner Sicht ist die Einladung zu einem Dialog in der gegenwärtigen Situation ein Unterschied, der einen Unterschied machen könnte. Soziale Arbeit ist m.E. die Profession/Disziplin, die in ihrem Ethos versucht, die positiven Errungenschaften von Kultur (der Begriff Zivilisation ist mir hier zu sehr politisch einseitig aufgeladen) – was immer diese ist – zu würdigen und in den gesellschaftlichen Aushandlungsprozess immer wieder einzubringen, man könnte sagen diese mit Leben zu füllen. Wie diese Position angebracht wird, ist die Frage, die eben nicht so einfach zu beantworten ist. Ich bin mir auch nicht sicher, wie diese gesamtgesellschaftlich oder auf einer Metaebene hier im Blog beantwortet werden kann. Ich sehe es als meine Aufgabe und als Aufgabe von Sozialer Arbeit in ihren konkreten Bezügen vor Ort, die Möglichkeiten der Wiedereinführung dieser verschiedenen und oft auch ambivalenten Wertigkeiten auszuloten und damit gezielt zu einer Reproduktion von Kultur – was immer das sein mag – beizutragen.

      Wenn das für andere kein Standpunkt ist, ist das nicht mein Problem. 😀
      LG
      Michael

  6. Hallo zusammen,

    ich finde die Idee des Vorstandes gut. Ich würde mich freuen, wenn die dgssa ein Zeichen setzt und ihre Position formuliert und auf der Homepage und im Journal veröffentlicht.
    Leider begegne ich vielen Studierenden und Fachkräften der Sozialen Arbeit, die keine Worte für ihre Position finden. Sie haben schon eine Stimmung (zeigen auch häufig Engagement), aber formulieren keine Argumente. Ein Statement der dgssa könnte einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der eigenen Stimmung, Meinung und dem eigenen Ver- bzw. Enthalten leisten.
    Allerdings ist die Entwicklung einer solchen Position der dgssa eine Frage der Ressourcen. Ich vermute, dass es sehr hilfreich wäre, wenn von Seiten des Vorstands eine Diskussionsgrundlage zur Diskussion gestellt würde.
    Viele Grüße
    Judith Rieger

  7. Hallo,

    vielen Dank für alle Beiträge !

    Ich habe mir mal Gedanken gemacht, was meiner Auffassung nach in eine solche Stellungnahme gehören sollte:

    Entwurf

    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Systemische Soziale Arbeit (DGSSA)
    „Zum Umgang mit Flüchtlingen und Etablierten“

    Die Zeiten des ersten Anpackens, der schnellen Hilfe und der ersten Auseinandersetzungen über den richtigen Umgang mit Menschen, die nach Deutschland wollen, Fluchtursachen und die Formen des nationalen und europäischen Zusammenhalts liegen hinter uns. Die aktuelle Phase bietet Raum für einen vertieften Diskurs über Selbstverständnis und Ausrichtung unseres demokratischen Austausches und der Gestaltung unserer sozialen Institutionen und Organisationen.
    Der Aufwand für den gesellschaftlichen Diskurs und die demokratische Verankerung der Institutionen wird sich nach Auffassung der Gesellschaft lohnen für das Miteinander, viele soziale Entwicklung in der Gesellschaft und die gemeinsam geteilten Vorstellungen was diese ausmacht.
    Die DGSSA möchte diesen Prozess im Rahmen ihrer institutionellen Kontakte in der Sozialen Arbeit und ihres Verständnisses von Sozialer Arbeit unterstützen. Die systemischen Perspektiven der Gesellschaft unterstützen dabei insbesondere folgende Haltungen und Handlungen:
    • Aushalten von differenten Vorstellungen und Differenzen über Wirklichkeiten und zugrunde liegende Ursachen. Die Handlungen und Äußerungen von Einzelnen, Familien, Gruppen, Organisationen und gesellschaftlichen Strömungen werden vor dem Hintergrund sozialer und zeitlicher Zusammenhänge interpretiert.
    • Die DGSSA unterstützt Kommunikationsprozesse und Beiträge zur Debatte, die nicht verschiedene Gruppen, Regionen, Religionen oder Milieus gegeneinander ausspielen. Die Wahrnehmung der jeweiligen Situationen und der jeweiligen Interpretationen durch die Betroffenen ist die Voraussetzung für ein differenzsensibles Vorgehen.
    • Die grundsätzliche Anerkennung der Anderen, ihrer Rechte auf Artikulation ihrer Vorstellungen im Rahmen der demokratischen Grundordnung sind nicht an die Übereinstimmung mit eigenen Vorstellungen, moralischen Zielen oder politischen Auffassungen gebunden.
    • Die DGSSA wendet sich gegen jede herabsetzende, entwertende Darstellung von Menschen, gegen jede Reduktion von Menschen auf etikettierende Zuschreibungen. Damit werden sie von ihrer Geschichte, ihren sozialen Einbindungen und ihren Entwicklungsmöglichkeiten getrennt. Dies gilt uneingeschränkt und unabhängig davon, ob Menschen Meinungen äußern oder Handlungen begehen, die undemokratisch oder moralisch nicht zu rechtfertigen sind.
    • Die Auswahl der zugrunde gelegten Ursachen und Lösungsmöglichkeiten ist maßgeblich an die Verantwortung der jeweilig Vortragenden und Akteure gebunden.
    • Alle Beiträge und Lösungskonzepte sind auf ihre Folgewirkungen und unterschiedlichen Systemzusammenhänge zu prüfen, wobei gerade die mittel- und längerfristigen Effekte auf die sozialen, sachlichen, zeitlichen und räumlichen Folgen zu beachten sind.
    • Die Notwendigkeit auf sehr komplexe Zusammenhänge reagieren zu müssen und dabei von einer sozialen Konstruiertheit von Wissen und Entscheidungen auszugehen, mündet nicht in einen Systemfatalismus oder einer unverbindlichen Beobachterposition, sondern in verantwortungsvollen Reflexionen der wechselseitigen Abhängigkeiten und der Reflexion der eigenen Positionen.
    • Die DGSSA setzt sich für Diskurse mit Flüchtlingen, mit Etablierten und der Gestaltung von diskursiven Arenen ein.
    Der Sozialen Arbeit kommt ihrer Auffassung nach eine wesentliche Mitverantwortung zu, dass Informationen über soziale Erfahrungen und Zusammenhänge über die Grenzen von Institutionen, Organisationen und gesellschaftlichen Systemen Teile von demokratischen Entscheidungsprozessen werden können. Am Gelingen dieser Prozesse sind alle in der Sozialen Arbeit Handelnden beteiligt.

    • Eine klare Aussage Wilfried, danke dafür! Wie Markus Eckl schreibt, bleibt die Frage nach „könnte“. Meine Erfahrung ist, dass es nicht genug Austausch innerhalb der Profession gibt, bzw. zwischen Regeldienste und Migrations-/Fluchtlingsdienste. Das wäre vielleicht ein naheliegender Startpunkt. Hier könnte sicherlich die DGSSA Raum für Austausch bieten.

  8. Hallo Wilfried,
    vielen Dank! Ich wäre mit einer solchen Stellungnahme seitens der DGSSA sehr zufrieden. Gleichzeitig gibt sie mir genügend Reflexionspotenzial für die eigene Arbeit und für die Arbeit von Kolleginnen und Kollegen mit auf den Weg. Auf dieser Basis kann ich zudem Fragen formulieren bzw. im Konfliktfall Haltungen einnehmen, die trotzdem den spezifischen Kontext nicht ausblenden.
    LG
    Michael

  9. Hallo zusammen,
    vielen Dank für die Beiträge in der engagierten Diskussion. Meiner Einschätzung nach ist es ja nicht immer leicht, passende Adressaten zu finden und die Kontexte zu sortieren. Und in Anlehnung an ein vorheriges Thema: Schreien könnte zwar eine soziale Funktion haben – es ist aber nicht erwartbar, dass dadurch zieldienliche Anschlüsse entstehen.
    Daher: Ich finde ich den Entwurf von Wilfried als Stellungsnahme der DGSSA sehr gut. Merci!
    LG
    Wolfgang

  10. Hallo zusammen,

    ich finde den Entwurf von Wilfried beeindruckend vielseitig und gleichzeitig sehr aussagekräftig. Ich möchte an keiner Stelle widersprechen, aber ich fände es großartig, wenn die einzelnen Unteraspekte um konkrete Beispiele ergänzt würden. Das würde meiner Ansicht nach den Leser_innen eine exemplarische und kontextbezogene Vertiefung ermöglichen, gerade weil Beispiele eine Komplexitätsreduktion erfordern (und erlauben).

    In jedem Fall möchte ich mich für diesen engagierten Beitrag bei Wilfried bedanken!!

    Beste Grüße
    Judith

  11. lieber wilfried, herzlichen dank für deinen impuls zur möglicherweise hilfreichen öffentlichen positionierung der dgssa zu dieser unsere gesellschaft aktuell maßgeblich einnehmenden thematik und deinem entwurf. nach mehrmaligem lesen [das liegt weniger an deinem text als an meiner auffassungsgabe] teile ich deinen text inhaltlich vollkommen. herzlichen dank! gleichwohl finde ich judiths vorschlag super die jeweiligen unterpunkte beispielhaft zu konkretisieren, jedoch weniger mit dem impuls dadurch die komplexität zu reduzieren als vielmehr in der komlpexität den grad der abstrakten kompliziertheit zu klären 😉 zum letzten punkt >Die DGSSA setzt sich für Diskurse mit Flüchtlingen, mit Etablierten und der Gestaltung von diskursiven Arenen ein.< könnte dies ja in der tat eine option sein, dass die dgssa selbst eine solche arena anbietet…
    nochmals herzlichen dank wilfried!
    liebe grüsse stefan

  12. Hallo,

    vielen Dank für die Rückmeldungen!

    ich würde gerne den Weg unterstützen, die einzelnen Punkte klarer und nachvollziehbarer zu machen.
    Als Form dazu könnte sich ein Austausch anbieten. Um für ein Gespräch Ansatzpunkte zu haben, stelle ich mal was zu den Hintergründen ins Netz. So wird vielleicht leichter erkennbar, worauf es ankommt, was ergänz werden sollte oder was man in einem zweiten Text als Hinweise oder Diskussionsbeitrag präsentieren könnte. Insbesondere die systemische Erfahrung und Perspektive sollte m. E. einen erkennbaren Stellenwert erhalten.

    Zunächst war mir wichtig, Flüchtlinge und Etablierte geneinsam in den Blick zu nehmen. Von Etablierten zu sprechen (wie Bude) scheint mir präziser zu sein, als von Deutschen o.ä. Kategorien auszugehen. Hier die Spiegelpunkte:

    1. Insbesondere die systemische Praxis belegt den hohen Wert, zunächst Differenzen auszuhalten und nicht sofort konfrontative Stellungen zu beziehen. Damit wird die Voraussetzung für Einheit und Veränderung geschaffen und keineswegs eine Bestätigung (oder gar Ermunterung) von inakzeptablen Positionen oder Handlungen.

    2. und 3. stehen in einem engen Zusammenhang und könnten ggf. zusammengefasst werden.
    Die Wahrnehmung der Sicht der Anderen ist keine Zustimmung, sondern die Voraussetzungen, um Beweggründe zu erfahren, Alternativen suchen zu können und Schritte in eine neue Richtung zu unterstützen. Eine normative Beschreibung kann dies nicht leisten. Normative Ziele an sich können das auch nicht.

    4. Wenn sich selbst Fachzeitschriften der Sozialen Arbeite an abwertenden Zuschreibungen beteiligen, wird die Situation sehr bedenklich. Die Zuordnung als Flüchtling ist zu einem ein juristisch (und sozial) wichtiger Akt. Die Zuordnung als AfD’ler, Nazi, Gutmensch …. schneidet von Hintergründen ab, ordnet die Welt sehr einfach, schafft scheinbar Legitimationen für Abkürzungen und Destinktionsgewinne.

    5. Die Verantwortung für die Auswahl, die Breite und die Tiefe der herangezogenen Erklärungen kann nicht in die Sache verlagert werden. Hier mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Keine Macht den Drogen, war ein äußerst verantwortungsloser Slogan.

    6. Gerade Bateson hat immer wieder auf die fatalen Folgen von Ad-Hoc-Lösungen und Abkürzungen hingewiesen. Die mediale Aufmerksamkeit, die kurzen Aufmerksamkeitsspannen, die Komplexität, die Sehnsucht nach Erfolgen u. a. Gründe, lassen ein Klima entstehen, in dem längerfristige Lösungen, Mehrebenansätze, konsensuelle Lösungen, diskursive Strategien
    vernachlässigt werden. Die Fragen, was müssen feste Variablen sein, welche könne wie flüssig bleiben (oder auf Zeit flüssig sein) sind folgenreich.

    7. Kein jonglieren mit Hinweisen auf das oder jenes, auf Komplexität, Vernetztheit und erkenntnistheoretische Grundprobleme darf als Entlastung dafür herangezogen werden, sich vor der Definition einer verantwortbaren Position zu drücken. Gerade systemtheoretische Positionen und Theorien ermöglichen saubere Begründungen (Die kürzeste Definition einer systemtheoretischen Erkenntnistheorie lautet: „Triff eine Unterscheidung“).

    8. Die systemische Perspektive ist auf Relationen, System-Umwelt-Bezeihungen, Kopplungen gerichtet. Sie an der Ermöglichung von Dialogen ausgerichtet und am Schutz von sozialen Systemen. Die verschiedensten Trennungen nimmt sie zur Kenntnis, macht sie aber nicht zu ihrer Sache. Auch nicht die aufopferungsvollen Helferinnen und Helfer vor Ort und die verantwortlichen (unzulänglichen) Funktionäre, Politiker „da oben“.

    Wie wollen wir weiter mit dem Text umgehen?

    Vielen Dank fürs Mitmachen!
    Wilfried

  13. Hallo zusammen,

    sehr guter Beitrag, da hier der Begriff der Etablierten passend eingebracht wird und die Perspektiven beider großer Gruppen berücksichtigt werden in der Argumentation.

  14. Hallo zusammen, ich verfolge gerade mit Interesse Ihre/Eure Diskussion. Mir gefällt der Beitrag auch gut, allerdings hätte ich mir einen Bezug zu den Berufsethischen Prinzipien des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit gewünscht. Diese dienen mir in meinem sozialarbeiterischen Handeln als Basis und sind gleichzeit der rote Faden, der mich durch kritische Situationen führt und mich Stellung beziehen lässt. Ein Blick hinein lohnt sich auf jeden Fall! Zu finden unter: http://www.dbsh.de
    Schöne Grüße
    Helene Bartels

  15. Donnerstag, 12. Mai 2016 23:47

    Lieber Herr Hosemann,
    ich habe gerade einen Kommentar zur DGSSA Stellungnahme verfasst. Anscheinend habe ich zu lange mit meinem Kommentar gebraucht. Irgendwie ist er im Time out verschwunden.
    Grundsätzlich unterstütze ich das Vorhaben, eine Stellungnahme aus systemischer Sicht zu den aktuellen Herausforderungen des Zusammenlebens mit geflüchteten Menschen zu verfassen. Mir gefällt, dass Sie in ihrem Entwurf den Doppelfokus Subjekt (dialogisch) und Gesellschaft (bezogen auf soziale Gerechtigkeit) aufgreifen. Auch der Bezug auf das konkret systemische (diskursiv, dialogisch, reflexiv) finde ich gelungen.
    Folgende Punkte würde ich gerne diskutieren:
    1. Ich bin mir nicht sicher, ob die Einführung des Begriffs „Etablierte“ aus einer migrationsgesellschaftlichen Perspektive zielführend ist, bisher kenne ich in diesem Kontext in erster Linie die Begriffe Mehrheitsgesellschaft, Dominanzkultur, Privilegierte…
    2. Aus migrationsgesellschaftlichen Perspektive wäre es meiner Meinung nach wichtig, klar Stellung zu Diskriminierung und auftretendem Rassismus auf allen Ebenen der Gesellschaft zu nehmen.
    3. Der Begriff des „Flüchtlings“ wird in letzter Zeit häufig als abwertend kritisiert, da er nicht der tatsächlichen Situation der Menschen, die in die Bundesrepublik geflüchtet seien und jetzt hier leben, gerecht werde. Wäre deshalb der Begriff geflüchtete Menschen eine Alternative bzw. evtl gibt es ähnlich wie bei den „Etablierten“ ein neuer Begriff?
    4. Das ‚Positionspapier: Soziale Arbeit mit Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften – Professionelle Standards und sozialpolitische Basis´, das im März diesen Jahres veröffentlicht wurde, bietet eine Grundlage für die professionelle Verständigung in der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen und meldet sich auch in der übergreifenden sozialpolitischen Diskussion zu Wort (Positionspapier abrufbar unter: http://fluechtlingssozialarbeit.de/).

    Ich freue mich, wenn es zur Veröffentlichung einer Stellungnahme kommt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrike Zöller

  16. Hallo zusammen,

    wir, der Vorstand der dgssa, freuen uns über die engagierte Diskussion.
    Wie Wilfried Hosemann eingangs der vorbereiteten Stellungnahme betont hat, wollen wir als Vorstand nicht stellvertretend für die Mitglieder entscheiden, sondern im Blog diskutieren und dann entscheiden, wie wir uns positionieren.
    Wir möchten nun sukzessive die Veröffentlichung der Stellungnahme vorbereiten. Wir haben uns daher dafür entschieden, noch bis zum 15. Juni 2016 Diskussionsbeiträge in unsere Überlegungen für die Stellungnahme mit aufzunehmen.
    Ich wünsche weiterhin eine anregende Diskussion !

    Für den Vorstand

    Frank Eger

  17. Lieber Wilfried,
    spät aber doch komme ich dazu, hier Deine Stellungnahme zu kommentieren. Ich unterstütze diese voll und ganz.
    Das einzige, was mir ergänzend noch einfällt ist folgendes: Nach meiner systemischen Vorstellung ist Sozialarbeit gebunden an eine Art gesellschaftliche Vereinbarung über die Menschenrechte bzw. den Sozialstaat. Bei den Menschenrechten nicht, aber beim Sozialstaat könnte man noch diskutieren, ob die Vereinbarung nur für Staatsbürger gilt oder auch für andere Menschen.
    Auf jeden Fall aber gilt: Wenn diese Vereinbarung aufgekündigt wird, so dass nur mehr das Recht derer gilt, die den mächtigen Teil der Gesellschaft ausmachen, dann ist das, was ich unter Sozialarbeit verstehe, obsolet und diese kann abgeschafft werden. Denn dann leben die Unterprivilegierten nur mehr rechtlos von Alomsen und Bermherzigkeit.
    Es ist klar, dass diese Tatsache die Stellungnahme des Berufsstandes wesentlich mit bestimmen muss.
    Das alles ist meine persönliche Position und auch die unseres Vereines ASYS – Arbeitskreis für Systemische Sozialarbeit, Beratung und Supervision.
    Einen lieben und Gruß nach Deutschland,
    Walter Milowiz, Generalsekretär ASYS

  18. Hallo,
    lieber Walter,

    der Unterschied in den Diskursen zu Menschenrechten und Sozialstaat ist wohl der, dass die Menschenrechte eben Basics sind und eigentlich nicht zu diskutieren sind, während soziale Gerechigkiet und der Sozialsstaat ständig diskutiert und ausgehandelt werden müssen. Menschenrechte sollten nicht diskutabel sein und soziale Gerechtigkeit (Sozialstaat) muss ständig diskutiert werden.
    Mit den Fragen, wie gehen wir mit Flüchtlingen und Einwanderung um, diskutieren wir unser Verständnis von Sozialer Arbeit und Demokratie. Da scheint Vieles zu diskutieren zu sein.

    Wilfried

  19. Lieber Wilfried,
    Liebe Kolleg*innen. Ich war leider krank und konnte jetzt erst die sehr anregende Diskussion lesen. Mir fällt nichts mehr kluges zur Ergänzung ein. Ich freue mich, dass es eine Stellungnahme aus systemischer Perspektive geben wird.
    Oja

  20. Hallo zusammen,
    wir bedanken uns herzlich für die Hinweise und Ermutigungen zum Entwurf einer Stellungnahme ! Wir haben uns bemüht, ihre Anregungen aufzunehmen und in den Text zu integrieren.
    Zu dieser Fassung können Sie noch 2 Wochen im Blog ein Feedback geben, danach werden wir den Text als Stellungnahme der DGSSA behandeln.
    Vielen Dank!
    Für den Vorstand
    Wilfried Hosemann

    Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Systemische Soziale Arbeit (DGSSA)
    „Zum Umgang mit geflüchteten Menschen, Etablierten und der Mehrheitsgesellschaft“

    Die Zeiten des ersten Anpackens, der schnellen Hilfe und der ersten Auseinandersetzungen über den richtigen Umgang mit Menschen, die nach Deutschland wollen, über Fluchtursachen und die Formen des nationalen Zusammenhalts liegen hinter uns. Die aktuelle Phase bietet Raum für einen vertieften Diskurs über Selbstverständnis und Ausrichtung unseres demokratischen Austausches und die Gestaltung unserer sozialen Institutionen und Organisationen.
    Der Aufwand für den gesellschaftlichen Diskurs und die demokratische Verankerung der sozialen Institutionen lohnt sich nach Auffassung der DGSSA für das Miteinander, die soziale Entwicklung in unserem Land und die gemeinsam geteilten Vorstellungen was unsere Gesellschaft ausmacht.
    Die DGSSA möchte diesen Prozess im Rahmen ihrer institutionellen Kontakte in der Sozialen Arbeit und ihres Verständnisses von Sozialer Arbeit fördern. Mit ihren systemischen Perspektiven unterstützt sie dabei folgende Haltungen und Handlungen:

    • Aushalten von differenten Vorstellungen und Differenzen über Wirklichkeiten und zugrunde liegende Ursachen. Die grundsätzliche Anerkennung der Anderen, ihrer Rechte auf Artikulation ihrer Vorstellungen im Rahmen der demokratischen Grundordnung sind nicht an die Übereinstimmung mit eigenen Vorstellungen, moralischen Zielen oder politischen Auffassungen gebunden.

    • Die DGSSA wendet sich gegen jede herabsetzende, entwertende Darstellung von Menschen, gegen jede Reduktion von Menschen auf etikettierende Zuschreibungen. Damit werden sie von ihrer Geschichte, ihren sozialen Einbindungen und ihren Entwicklungsmöglichkeiten getrennt. Dies gilt uneingeschränkt und unabhängig davon, ob Menschen Meinungen äußern oder Handlungen begehen, die undemokratisch oder moralisch nicht zu rechtfertigen sind.

    • Die DGSSA unterstützt Beiträge zur Debatte, die nicht verschiedene Gruppen, Regionen, Religionen oder Milieus gegeneinander ausspielen. Die Wahrnehmung der Sicht der Anderen stellt keine Zustimmung dar, sondern schafft die Voraussetzungen, um Beweggründe zu erfahren, Alternativen suchen zu können und erleichtert Schritte, in eine neue Richtung zu unterstützen.

    • Die Auswahl der zugrunde gelegten Ursachen und Lösungsmöglichkeiten ist maßgeblich an die Verantwortung der jeweilig Vortragenden und Akteure gebunden. Die Verantwortung für die Auswahl, die Breite und die Tiefe der herangezogenen Erklärungen kann nicht in die Sache hinein verlagert werden.

    • Alle Beiträge und Lösungskonzepte sind auf ihre Folgewirkungen und unterschiedlichen Systemzusammenhänge zu prüfen, wobei gerade die mittel- und längerfristigen Effekte auf die sozialen, sachlichen, zeitlichen und räumlichen Folgen zu beachten sind. Soziale Arbeit nimmt in der Gestaltung von Hilfen für geflüchtete Menschen bewusst die möglichen Reaktionen, Fremdheiten und Konkurrenzbeziehungen der nächsten und weiteren sozialen Umgebung in den Blick und versucht, diese Beziehungen zu gestalten, sowie sich an der Entwicklung von gerechten Sozialstrukturen zu beteiligen.

    • Die Notwendigkeit auf sehr komplexe Zusammenhänge reagieren zu müssen und dabei von einer sozialen Konstruiertheit von Wissen und Entscheidungen auszugehen, mündet nicht in einen Systemfatalismus oder einer unverbindlichen Beobachterposition, sondern in verantwortungsvollen Reflexionen der wechselseitigen Abhängigkeiten und der Reflexion der eigenen Positionen.

    • Die DGSSA setzt sich für Diskurse mit geflüchteten Menschen, mit Etablierten, Vertretern der Mehrheitsgesellschaft und der Gestaltung von diskursiven Arenen ein.
    Unterstützt werden Wege professioneller Verständigung wie die Initiativen zum ethischen Verständnis der Profession (zum Beispiel die des DBSH), den Grundsätzen der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten (z. B: das Positionspapier http://fluechtlingssozialarbeit.de/) sowie alle Aktivitäten, die Organisationen der Sozialen Arbeit die erforderlichen Ressourcen, Reflexionsmöglichkeiten und Zugänge zur Öffentlichkeit verschaffen.

    Die DGSSA hält die gesellschaftliche Vereinbarung über eine Soziale Arbeit für unverzichtbar, die den Menschenrechten, der sozialen Gerechtigkeit und den Grundsätzen des sozialen Rechtsstaates verpflichtet ist.
    Der Sozialen Arbeit kommt nach Auffassung der DGSSA eine wesentliche Mitverantwortung zu, dass Informationen über soziale Erfahrungen und Zusammenhänge verschiedenster Gruppen über die Grenzen von Institutionen, Organisationen und gesellschaftlichen Systemen Teile von demokratischen Entscheidungsprozessen werden können. Am Gelingen dieser Prozesse sind alle in der Sozialen Arbeit Handelnden beteiligt.

  21. Pingback: Stellung beziehen II | dgssa Blog

  22. Vielen Dank für diese sehr schöne und treffende Stellungnahme. Für mich hält sie sehr notwendige Leitlinien (nicht nur im Hinblick auf aktuelle Fragen) parat, die für die Ausgestaltung von Sozialer Arbeit auf mehreren Ebenen (Identität der Profession/Disziplin, Funktion, …) hilfreich wirken.

  23. Diese Stellungnahme kann ich voll und ganz unterschreiben. Hoffen wir, dass die gesellschaftliche Öffnung, die wir in diesem Jahr politisch erlebt haben, auch die Investitionen freisetzt, die es braucht, um den Zielsetzungen einer inklusiven Gesellschaft gerecht zu werden!

  24. Ich finde die Stellungnahme ist gelungen und könnte einen wichtigen Beitrag in der aktuellen Diskussion leisten. Wie ihr merkt schreibe ich könnte! Gegenwertig tut sie es wohl noch nicht (meine bisherige Wahrnehmung). Wie können wir diese Situation ändern? Wer sollte als Adressat und Multiplikator angesprochen werden?

  25. Es mag durchaus sein, dass derlei Perspektiven in einer medialen Inszenierung von Gesellschaft (fast) gar nicht vorkommen.

    Ich für meinen Teil kann sehr konkrete Anschlussstellen und Bereiche von Zu- und Übereinstimmung in der Situation vor Ort beobachten. Ich spreche hier von BürgerInnen, politisch Verantwortlichen in der Kommunalpolitik, Profis, Ehrenamtlichen und geflüchtete Menschen, die sehr undogmatisch, pragmatisch und menschlich mit sehr alltäglichen Herausforderungen umgehen.

    Gleichzeitig bleibt natürlich die Frage, wie man diejenigen erreichen kann, denen eine solche Stellungnahme schlicht und ergreifend scheißegal ist, weil andere Prioritäten gesetzt werden?

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