Stellung beziehen

Die Auseinandersetzungen um den Umgang mit den Flüchtlingen, die sozialen Spannungen vor Ort und die sozialpolitischen Konflikte betreffen die Soziale Arbeit direkt.

Soll die DGSSA dazu öffentlich oder mit anderen gesellschaftlichen Akteuren Stellung nehmen?

Auf welche Inhalte sollten wir Schwerpunkte setzen und wie eine systemisch inspirierte Sichtweise zum Ausdruck bringen?

Als Vorstand wollen wir diese Fragen nicht stellvertretend für die Mitglieder entscheiden, sondern sie mit Ihnen im Blog diskutieren und dann entscheiden, wie wir uns positionieren. Wir freuen uns über eine lebendige Diskussion !

Systemische Anregungen für Soziale Arbeit mit geflüchteten Menschen

Hallo,

ich möchte die Plattform des Blogs heute nutzen, um auf einen Artikel von Egger und Walter (siehe Anhang) aus der Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung (Ausgabe vom Juli 2015, Jg. 33 (3), S. 102-108) aufmerksam zu machen. Darin wird beschrieben, mit welchen Fragen der Fokus im Gespräch mit geflüchteten Menschen darauf gelegt werden kann, welche Stärken der Migrationsprozess hervorgebracht hat und welche Kompetenzen für die Bewältigung aktueller Aufgaben und eine positive Lebensgestaltung genutzt werden können. Egger und Walter interessieren sich für Bewältigungs- und Gestaltungsgeschichten von Überlebenden mit Kriegs- und Fluchterfahrungen. Sie fragen danach, welche Mythen und Werte es den Menschen ermöglicht haben unter schwierigsten Bedingungen resilient zu bleiben. Sie setzen auf eine positive Konnotation von Herkunft und Ursprung. Sie listen in ihrem Artikel ganz konkrete Fragen auf, mit denen sie herausgearbeitet haben, wie der Übergang in das Unvertraute mit dem Erwerb ganz besonderer Lernerfahrungen verbunden war und sie zielen ab auf einen inneren Ausgleich zwischen der Verbundenheit mit der ursprünglichen Heimat und der Anpassung an Notwendigkeiten des Ziellandes.

Auch wenn der Artikel von Psychotherapeut_innen geschrieben ist, enthält er meiner Ansicht nach viele Anregung für eine systemisch ausgerichtete Arbeit mit geflüchteten Menschen.

Flucht-als-Kompetenzleistung

Judith Rieger

Bedenklich…

Ich muss zugeben, ich bin geschockt und aufgebracht. Kann es ernsthaft sein, dass hier jemand versucht, eine Verantwortung zu konstruieren?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-das-kind-gerettet-die-mutter-tot-ermittlungen-gegen-jugendamt-a-1080419.html

Diskussionskultur…

Eine Schwierigkeit, die durchaus im Zusammenhang mit Diskussionen im Kontext von Organisationen beobachtet werden kann, ist m.E. eine unzureichende Differenzierung zwischen dem Diskurs an sich und den daran anknüpfenden Optionen zur Entscheidung. Nur allzuoft wird die Logik des „sowohl als auch“ des Diskurses vom „entweder oder“ der Entscheidung überlagert. Die Wahrscheinlichkeit der Abkürzung der wie auch immer notwendigen Diskussion wird dadurch deutlich erhöht – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Qualität einer Diskussion und die Reflexion möglicher Folgen einer Entscheidung. Insofern erscheint es als größte Herausforderung, eine Antwort auf die Frage nach dem Zeitpunkt zu finden, in dem die Logik des „sowohl als auch“ in die Logik des „entweder oder“ mündet.

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